Interne Links: Ankertext als Rankingfaktor

Interne Links signalisieren Google die Relevanz der entsprechenden Zielseiten. Aber welche Korrelation besteht zwischen Menge und Formulierung der internen Verlinkung und organischem Traffic? Dafür untersuchte eine aktuelle Zyppy Studie 1.800 Websites mit 521.000 URLs und 23 Millionen internen Links. Das wichtigste Ergebnis: je variantenreicher interne Linktexte zur selben Ziel-URL führen, desto höher fällt deren organische Search Traffic aus. 

Menge der internen Links

Ein Basic zum Start: Wie zu erwarten ermittelte die Zyppy Studie eine Korrelation zwischen der Anzahl eingehender interner Links und dem Suchtraffic. Allerdings lässt sich das nicht endlos steigern.

  • URLs mit null bis 4 internen Links erhalten durchschnittlich 2 Klicks bei der Suche.
  • URLs mit 40 bis 44 Links erhalten viermal so viele Klicks.
  • Aber: URL mit mehr als ca. 50 eingehenden internen Links weisen mit zunehmender Linkanzahl immer niedrigere Klickzahlen auf.

Variation der internen Linktexte

Ein wichtiges Ergebnis der Studie ist, dass es einen starken Zusammenhang zwischen der Anzahl der Variationen von Ankertexten und der Anzahl der von Suchmaschinen generierten Klicks gibt.

  • Die Beziehung zwischen der Vielfalt der Ankertexte interner Links und den Klicks in der Google-Suche war sehr stark.
  • Die Zahlen steigen mit der Anzahl der variierenden Linktexte kontinuierlich an.

Die Datenlage ist ab etwa 25 verschiedenen Ankertexten weniger zuverlässig, da dies auf wenigen Domains vorkommt. Während es üblich ist, Seiten mit einer, fünf oder sogar zehn Ankertextvariationen zu sehen, die auf sie verweisen, hat nur ein sehr kleiner Prozentsatz der URLs 25 oder mehr Ankertextvariationen von internen Links. Unabhängig davon korrelieren URLs mit einer größeren Anzahl von Ankertextvariationen aus internen Links in hohem Maße mit mehr Google-Suchverkehr.

Mögliche Erklärung für den Effekt der Variation

Dies könnte an den Links in der Navigation liegen, aber auch an Links, die auf der gesamten Website vorhanden sind. Solche Links können sich auf das Ranking einer Seite auswirken. Mit zunehmender Anzahl der Links pro URL kommt es zu größeren Schwankungen in den Daten. Bei großen Websites scheinen sich die Links in der Navigation positiv auszuwirken, bei kleineren bis mittleren Websites dagegen weniger. Daraus kann keine eindeutige Schlussfolgerung gezogen werden. Dies könnte auch die Beobachtung erklären, dass Links aus der Navigation oder dem Menü anscheinend schlecht abschneiden, weil diese Links identische Ankertexte haben.

Exact match Keyword in Ankertext

Entsprechen interne Ankertexte exakt dem Haupt-Keyword der Zielseite, verursacht dies anscheinend einen zusätzlichen Boost. Die Ergebnisse zeigten, dass Seiten mit mindestens einem exakt passenden Ankertext mindestens fünfmal mehr Klicks aus der Suche erhielten als Seiten ohne exakt passenden Ankertext.

Fehlende Ankertexte

Übrigens gab es keine negativen Auswirkungen, wenn der Linktext nicht verwendet wurde und stattdessen URLs verlinkt wurden. Links von Bildern werden nicht mit einem Ankertext versehen. Google verwendet ersatzweise den Alt-Text – sofern vorhanden.

Kurz gesagt: Interne Links brauchen 3 Dinge

Die Studie zeigt im Wesentlichen, dass der organische Verkehr einer Seite steigt, je mehr unterschiedliche interne Links auf sie verweisen. Dieser Effekt erhält zudem einen Hebel, wenn die Seite mindestens einen exakt übereinstimmenden Ankertext hat.

  • Je mehr interne Links, desto höher der Traffic – bis zu einem gewissen Grad. Bei großen Websites zahlen auch Links aus der Navigation und anderen sitewide Elementen auf diesen Effekt ein.
  • Die Vielfalt der Ankertexte korreliert stark mit einem höheren Traffic aus der organischen Suche.
  • Vorhandene exact match Ankertexte gehen mit deutlich mehr Seach-Traffic einher.

Interessant, aber ohne Potenzial für eine zusätzliche Optimierung: Nackte URL-Anker scheinen nicht zu schaden.